Archiv für März 2010

Was haben ein U-Boot und das iPad gemeinsam?

29.03.2010 Allgemein, Netz und Web 3 Kommentare

Seitdem Steve auf der Keynote Ende Januar 2010 den Netbooks bescheinigt hat, dass sie die von ihnen geschaffene Nische schlechter ausfüllen, als es das iPad tun wird, führt Sascha im Netbooknews-Blog einen vehementen Kreuzzug gegen diese Behauptung, das Gerät, die Firma und ihren charismatischen Chef.

Zwischenzeitlich war ich mir sicher, dass es nur eine clevere Strategie des Netbooknews-Machers ist, im wesentlichen die negativen Aspekte rund um das iPad zu beleuchten um mit der Provokation der euphorisierten Massen Aufmerksamkeit und Traffic zu generieren. Zum einen darf man das vom Betreiber eines der – wenn nicht sogar dem – in finanzieller Hinsicht erfolgreichsten deutschen Blogs erwarten. Andererseits kann man auch nicht erwarten, dass er ein Produkt lobt, dass den Objekten seiner Berichterstattung die Daseinsberechtigung absrechen will. Zwar betont er in nahezu jedem der über zwanzig Artikel zum iPad, dass er einen kritischen – teilweise auch ironischen – Gegenpol zu der medialen iPad-Manie und den zahlreichen Lobhudeleien bieten will, allerdings lassen mich die teilweise recht harschen Reaktionen auf kritische Kommentare zu seinen Artikeln immer wieder an dem vermeintlich strategischen Vorgehen zweifeln. Immer wieder macht es den Eindruck, dass hier jemand genauso emotional bei der Sache ist, wie die Fangemeinde des magischen Gerätes aus Cupertino.

Der aktuellste Beitrag aus der Sascha-vs-Steve-Story greift einen Artikel von Laptopmag.com auf und kommt zum weisen Schluss, dass „man beide Plattformen nicht wirklich miteinander vergleichen kann“. Richtig, das iPad ist eben nur ein Couch-Gadget (zumindest was die erste Generation angeht) und Netbooks sind tatsächlich ultramobile Computer. Fragt sich, warum Sascha dennoch Angst hat, wenn sich Steve bis jetzt irrt, wenn er behauptet U-Boote wären die besseren Mähdrescher.

Der geneigte Leser fragt sich jetzt sicher, was das Ganze mit U-Booten und Mähdreschern zu tun hat. Ganz einfach, der Vergleich „Netbook vs. iPad“ ist meiner Meinung nach zur Zeit genauso zu beantworten wie die folgende Kinderfrage:

Was ist besser? Ein Mähdrescher oder ein U-Boot?

User-Agents und Konsumverhalten

04.03.2010 Allgemein Kommentieren

Wer hinter der Überschrift eine detaillierte wissenschaftliche Abhandlung über den Zusammenhang zwischen Browsernutzung und dem Kaufverhalten in Onlineshops vermutet hat, wird vermutlich etwas enttäuscht.

Der eine oder andere dürfte Kunde bei dem als Buchhändler gestarteten Online-Versandhändler sein, der unter anderem auch für die detaillierte Auswertung des Kaufverhaltens bekannt ist. Dass die „Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch“-Funktion manchmal gesellschaftskritische Züge annehmen kann, zeigt sich bei der Betrachtung diverser amerikanischer Sportgeräte, namentlich Baseballschläger.
Jenseits dieser Kuriositäten bringt die Funktion zwar oft genug hilfreiche Anregungen hervor und auch die Empfehlungsmails halten hin und wieder brauchbare Buchtipps bereit. Allerdings dürfte das Unternehmen damit dem erweiterten Kreis derer angehören, auf die sich die erst kürzlich geäußerte – angesichts Vorratsdatenspeicherung und ELENA allerdings doppelzüngig wirkende – Kritik von Bundesverbraucherschutzministerin und Bundesinnenminister bezieht.

Okay, eigentlich hätte ich an dieser Stelle auf die Kritik echter Datenschützer hinweisen sollen, aber es macht sich doch immer ganz gut den Bezug zu einem aktuellen Thema herzustellen.

So umfangreich die Datensammlung und -auswertung des Online-Versandhändlers jedoch wirkt, sie scheint auch ihre Grenzen zu haben. Eine kürzlich erhaltene Empfehlungsmail zeigt mir, dass man bei der Auswertung des Konsumverhaltens keinen Bezug zwischen dem User-Agent und den Interessen des Kunden herstellt. Andererseits hätte man vielleicht festgestellt, dass ich vermutlich äußerst wenig Interesse an dem mir vorgeschlagenen Buch „Windows 7 Home Premium Tricks: Kompakt, komplett, kompetent“ von Günter Born haben dürfte. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, in den letzten zwei Jahren mit meiner virtuellen Windows-Test-Maschine ein Buch bestellt zu haben. Vielleicht ist aber das ausschließliche Auftreten von Linux und Mac OS im User-Agent-String für Marketingexperten noch kein Hinweis auf die Betriebssystempräferenzen. Außerdem könnte ich ja wieder umsteigen wollen. Hahaha … der war gut.

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