Archiv für April 2009

„Leider konnte ich Sie telefonisch nicht erreichen.“

28.04.2009 Allgemein Kommentieren

FernsprechtischapparatDieser Satz scheint besonders bei Online-Marketingagenturen zur „Standard-E-Mail-Eröffnungsfloskel“ zu avancieren. Besonders beliebt ist der Satz im Zusammenhang mit Angeboten von selbstverständlich hoch lukrativen Werbekampagnen, zu denen der Absender der E-Mail festgestellt hat, dass sie hervorragend zu der gerade besuchten (also meiner) Webseite passen. Abgesehen davon, dass hinter diesen Kaltakquiseversuchen meist nicht mehr steckt, als das Bestreben des tausendsten (dynamischen|innovativen|internationalen|…) Online-Marketing-Startups das eigene Portfolio etwas aufzuhübschen, ist der Verweis auf den vorgetäuschten Versuch mich telefonisch zu erreichen, eher peinlich.

Im Zeitalter von Telefonmonopolisten und Wählscheibentelefonen mag es ja möglich gewesen sein die Behauptung aufrecht zu erhalten, man habe versucht anzurufen. Wenn ich aber weder einen Anruf in Abwesenheit, noch eine Nachricht auf der Mailbox feststellen kann, dann muss ich doch ernsthaft an der Seriosität des E-Mail-Absenders und seines Angebots zweifeln. Mir drängt sich da eher die Vermutung auf, das der Satz „Leider konnte ich Sie telefonisch nicht erreichen.“ dem Produkt einer – kostengünstigen, da von einem unbezahlten Praktikanten durchgeführten und unreflektierten – Mailingaktion, den Anstrich einer persönlichen Kontaktaufnahme geben soll.

Ebenso fragwürdig ist der Satz, wenn er im Kontext einer bestehenden Geschäftsbeziehung auftaucht. Vor allem wenn man aufgrund des sonstigen Inhaltes der E-Mail, davon ausgehen kann, dass sie an eine größere Zahl der Kunden oder Partner verschickt wurde. Will man mir hier durch die Blume mitteilen, dass man mich nicht anrufen konnte, weil man meine Telefonnummer verbummelt hat? Oder geht es darum, dass man für den Zweck zwar das richtige Kommunikationsmittel gewählt hat, allerdings zeigen möchte, dass man persönlich um meine Zufriedenheit als Partner oder Kunden bemüht ist. Für mich hinterlässt diese Floskel (sofern sie nicht begründet ist) eher den faden Beigeschmack, dass dem Absender meine Geschäftsbeziehung nicht einmal einen Anruf wert ist.

Liebe Leute, sofern der Satz nicht tatsächlich der Wahrheit entspricht, hat er einfach nichts – wirklich NICHTS – in einer E-Mail verloren.

MX Revolution unter Jaunty Jackalope

23.04.2009 Linux, Merkblätter Kommentieren

Nachdem es beim Upgrade von Hardy Heron zu Intrepid Ibex wesentliche Änderungen gab, was die Einrichtung von Komfortmäusen wie der MX Revolution angeht, darf – trotz der vermeintlichen Hiobsbotschaft, dass sich bei Ubuntu 9.04 alias Jaunty Jackalope wieder etwas geändert habe – erfreut festgestellt werden, dass alles beim alten geblieben ist. Bedeutet, dass der hier beschriebene Workaround weiterhin funktioniert und auch das Distributionsupgrade überlebt.

Auch wenn der beschriebene Weg recht gut funktioniert und mit ein wenig Übung wahrscheinlich sogar schneller erledigt ist, als den proprietären Treiber unter einem proprietären Betriebssystem zu installieren und dieses anschließen auch noch neu zu starten, ist es dennoch wünschenswert, dass die Unterstützung zeitgemäßer Mäuse ein Standardfeature moderner Linuxdistributionen wird. Diesem Anliegen sollte man zum Beispiel bei Ubuntu Brainstorm Nachdruck verleihen, indem man für die entsprechende Idee abstimmt.

Da es viel einfacher ist sich ein Feature zu wünschen, als es in die Realität umzusetzen, möchte ich an dieser Stelle allen Linux- und den ganzen anderen Open-Source-Entwicklern für ihre hervorragende Arbeit danken.

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