Raspberry Pi, Edimax EW-7811Un und ein verstecktes WLAN

28.11.2012 Linux, Merkblätter 2 Kommentare

Die Kombination aus Raspberry Pi und dem Nano-WLAN-Stick EW-7811Un von Edimax ist sehr beliebt, weil letzterer mit seiner wirklich kleinen Bauform nicht zu sehr aufträgt und somit gut zum RasPi passt. In den aktuellen Raspbian-Images ist zudem der passende Treiber bereits enthalten, weshalb der WLAN-Adapter direkt „out-of-the-box“ erkannt wird. Die Einrichtung des WLANs ist dann auch eigentlich nicht mehr so schwierig, wenn man die entscheidenden Kniffe kennt. Der Knackpunkt bei mir war, dass sich der RasPi nicht mit dem verstecken WLAN verbinden wollte. Weil ich die Lösung etwas länger suchen musste bzw. der letzte essentielle Hinweis fehlte, möchte ich sie hier gleich mal dokumentieren.

Mit den folgenden Zeilen in der Konfigurationsdatei für die Netzwerkschnittstellen „/etc/network/interfaces“ teilen wir dem System mit, wie und in welches WLAN es sich einbuchen soll.

# /etc/network/interfaces
allow-hotplug wlan0
auto wlan0
iface wlan0 inet dhcp
wpa-ap-scan 1
wpa-scan-ssid 1
wpa-ssid "SSID-des-WLANs"
wpa-proto RSN
wpa-pairwise CCMP
wpa-key-mgmt WPA-PSK
wpa-psk "Geheimes-Passwort"

Hier sind insbesondere die beiden Optionen „wpa-ap-scan 1“ und „wpa-scan-ssid 1“ wichtig, damit das Anmeldungen beim WLAN mit verstecker SSID auch wirklich funktioniert. Nachdem man die Änderungen gespeichert hat, kann man die WLAN-Schnittstelle neu starten oder aber man startet einfach den ganze RasPi neu. Der entscheidende Tipp kam übrigens aus diesem Thread im Raspberry Pi Forum.

Gigantische Weitsicht(igkeit)

20.04.2012 Netz und Web Kommentieren

Letzte Woche hatte sich Steve Wozniak zu Wort gemeldet und seine Sorgen über das, für Start-Ups gefährliche und dadurch eventuell sogar innovationshemmende Patentsystem geäußert. In dieser Woche mahnt Sergey Brin, dass die Offenheit des Internets durch restriktive Gesetzgebungen und Walled Gardens von Unternehmen gefährdet wird.

Damit liegen sie meiner Meinung nach auch vollkommen richtig und da es sich bei den beiden um die Mitgründer zweier IT-Giganten handelt, erfahren diese Äußerungen zum Glück auch einiges an Aufmerksamkeit. Schade ist dabei nur, dass beide dabei eine erhebliche Weitsichtigkeit aufweisen. Die Probleme in der Ferne, also bei den anderen Firmen und den Regierungen, sehen die beiden sehr scharf und legen den Finger in die Wunde. Für das was sich direkt vor ihrer Nase, also bei dem jeweils eigenen (ehemaligen) Unternehmen abspielt, sind sie aber pflichtgemäß blind. Apple teilt im Zuge der Patentstreitigkeiten auch mächtig aus und Google versucht ebenfalls Benutzer an die eigenen Dienste zu binden.

Dennoch gut, dass die beiden Probleme mit lauter Stimme angesprochen wurden.

Vom Bildungssystem getäuscht und betrogen – Freiheit ist Sklaverei

25.03.2012 Allgemein Kommentieren

Die gerade wieder mit größerem Nachdruck geführte Diskussion um die Vorratsdatenspeicherung, lässt in mir ein seltsames Unbehagen aufkeimen. Ein Unbehagen, das sich aus der leise einsickernden Erkenntnis speist, dass ich in meiner schulischen Laufbahn systematisch getäuscht und betrogen wurde … vermute ich.

Vielleicht spielt mir meine Erinnerung einen Streich, aber ich habe rückblickend den Eindruck, dass kein einziges Schuljahr vergangen ist, in dem wir nicht, manchmal sehr deutlich, manchmal eher subtil auf die Vorzüge einer freien demokratischen Gesellschaft hingewiesen wurden. Meist geschah dies dadurch, dass uns Grauen und Unbill totalitärer Systeme, repressiver Handlungsweisen, nationalistischen oder rassistischen Wahns und dergleichen aufgezeigt wurden.

Der Deutschunterricht war in meiner Erinnerung geprägt von Literatur wie „Maikäfer flieg!“, „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“, „Die Welle“, „Schachnovelle“, „Der Untertan“, „Frühlings Erwachen“ oder „Deutschstunde“. Das alles wurde flankiert von diversen Gedichten oder satirischen Texten ähnlichen Inhalts und deren stundenlanger Interpretation. Alles nicht unbedingt Werke, die einen zur Leseratte werden lassen, die aber klare Botschaften transportieren. Ähnlich sah es im Englischunterricht aus. Hier standen die bekannten Dystopien „Brave New World“, „1984“ oder das den Rassismus thematisierende „To Kill a Mockingbird“ auf dem Programm.

Der Geschichtsunterricht kommt mir im Nachhinein fast wie eine Art Gaschromatograph vor, dessen einzige Aufgabe darin bestand, jeden noch so kleinen Nazifurz in seine Bestandteile zu zerlegen, um ihn dann in das Gesamtbild des dunkelsten Abschnitts der deutschen Geschichte einzufügen. Der Sinn für Freiheit und Demokratie wurde aber auch geschärft, durch die intensive Betrachtung der französischen Revolution oder aber die Schwächen der Weimarer Verfassung. An letzteres schmiegt sich fast nahtlos die bezugnehmende Auseinandersetzung mit dem Grundgesetz im Rahmen des Politikunterrichts an.

Im Resultat sorgt dies dafür, dass ich den Eindruck gewonnen habe, dass demokratische und rechtsstaatliche Verhältnisse und die in der Regel damit einhergehende Freiheit äußerst erstrebenswert, aber leider kein Naturgesetz sind. Vielmehr muss der mündige Bürger mit wachem Auge darauf achten, dass dieser Zustand nicht verloren geht, mit dem Bewusstsein, dass unser friedliches Zusammenleben in Europa ein zartes Pflänzchen ist, das nicht leichtfertig totgepflegt werden darf. Ein mehr oder weniger schleichender Prozess, der zu so etwas wie der Machtergreifung Hitlers führen könnte, darf sich nie wiederholen … dachte ich.

Schaue ich auf die Debatte rund um die Vorratsdatenspeicherung oder die in gleichem Kontext stattgefundene Verlängerung der Gültigkeit der Anti-Terrorgesetze, den Staatstrojaner oder Vorhaben wie INDECT, dann fühle ich mich vom Bildungssystem getäuscht und betrogen. Wenn weise alte Männer, wie Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich oder allen voran Sicherheitsexperte Hans-Peter Uhl, unterstützt von EU-Kommissarin Cecilia Malmström das Heil unserer Gesellschaft im Aufbau eines Überwachungsapparates sehen, dann müssen mich die Lehrer damals gezielt auf den Holzweg geführt haben. Man hat mich offensichtlich auf einen Zustand konditioniert, der mir das Leben in einem Land unnötig erschweren könnte, dass doch eigentlich so gut „von Sicherheitsbeamten regiert“ wird. Die Sorge einer schleichende Einschränkung der Freiheit unserer Gesellschaft ist also vollkommmen unbegründet, die Erwärmung des Wassers dient vielmehr unser aller Wohlbefinden … hoffe ich.

Krieg ist Frieden
Freiheit ist Sklaverei
Unwissenheit ist Stärke

Soziale Netzwerke: Protokolle statt Plattformen

27.01.2012 Netz und Web Kommentieren

Wem noch nicht klar ist, warum Soziale Netzwerke besser als offene Protokolle des Internets statt als Plattformen einzelner Unternehmen umgesetzt werden sollten, der schaue sich bitte die News der letzten Tage zu Google+, Facebook und Twitter noch einmal genau an.

Wer jetzt nicht unbedingt den Drang verspürt irgend etwas „plussen“, „liken“ oder „tweeten“ zu müssen kann noch hier weiterlesen.

MicroPHP: Darf es auch ein bisschen weniger sein?

13.01.2012 Webwork Kommentieren

Mit den etablierten PHP-Frameworks konnte ich mich noch nie so richtig anfreunden. Auf der einen Seite sind die fertigen und (hoffentlich) sauber implementierten Funktionen wirklich praktisch, will man aber nur eine kleine Anwendung bauen, dann wirken Exemplare wie zum Beispiel das Zend Framework wie die sprichwörtlichen Kanonen die auf Spatzen schießen.

Nun möchte ich aber auch keinen Chaoscode im 90er-Jahre-Stil produzieren, weshalb ein wenig Rahmenwerk doch eigentlich ganz hilfreich wäre. Es galt also immer ein schlankes Framework zu finden, das nur so viel wie gerade nötig vorgibt und gleichzeitig nicht zu viele Abhängigkeiten erzeugt. Das Problem ist allerdings, dass sich viele Frameworks da draußen als „schlank“ bezeichnen, sich bei näherer Betrachtung aber nicht als solches herausstellen.

Zwischenzeitlich schien ich mit dem Kohana Framework einen einigermaßen geeigneten Kandidaten gefunden zu haben. Ein massiver API-Wechsel zwischen dem 2er und dem 3er Entwicklungszweig hat mir dann aber schnell den Spaß an der Sache ziemlich verdorben. Was mich letztendlich auch dazu bewegt hat, mich wieder auf die Suche nach einer Alternative zu begeben.

Im letzten Jahr bin ich dann auf das, zu dem Zeitpunkt gerade „stable“ gewordene, Slim Framework gestoßen. Slim wird seinem Namen wirklich gerecht und kombiniert mit ein paar selbst gebastelten Skripten, die den Kern für meine Anwendungen darstellen, lassen sich damit auch recht entspannt etwas umfangreichere Webanwendungen umsetzen. Im Umfeld von Slim und ähnlichen Frameworks hat sich gerade eine Trend heraus kristallisiert, der unter dem Schlagwort „MicroPHP“ diskutiert wird und der die oben geschilderte Problematik aufgreift. Neben dem MicroPHP-Manifest, habe ich jetzt diesen lesenswerten Artikel zu dem Thema gefunden und ich hoffe das weitere Folgen und die dort aufgezeigten Entwicklungen an Fahrt gewinnen werden. Vielleicht wird PHP sogar irgendwann wieder sexy, wer weiß?

Journalistische Kernschmelze

02.11.2011 Allgemein Kommentieren

Ist es einem Missverständnis, Unwissenheit oder dem üblichen Sensationsjournalismus geschuldet, dass die Hinweise auf unkontrolliert ablaufende Kernspaltungen in den Nachrichten sprachlich wie eine kurz bevorstehende Kernschmelze verkauft werden? In vielen der Artikel und Beiträge zu den aktuellen Geschehnissen innerhalb der Reaktorgebäude von Fukushima läuft so einiges daneben. Zwar sind unkontrolliert ablaufende Kernreaktionen innerhalb eines Atomkraftwerks alles andere als beruhigend, aber den Unterschied zwischen Kernspaltung und Kernschmelze sollten, dem seriösen Journalismus verschriebene Autoren, auch ohne Physikstudium sprachlich und inhaltlich ein wenig besser herausarbeiten können.

Stellungnahme des Innenministers zum Bundestrojaner

09.10.2011 Allgemein, Netz und Web Kommentieren

Nach ausführlicher Beratung mit seinem Amtsvorgänger gab der Bundesinnenminister eine erste kurze Stellungnahme zu den Bundestrojaner-Analyseergebnissen des CCC:

„Irgendwelche Hacker mögen immer irgendwas hacken können!“

Raubmordkopierer treiben Amy Winehouse in den Tod

25.07.2011 Netz und Web Kommentieren

„Der frühe Tod der britischen Sängerin zeigt einmal mehr wie wichtig ein hartes Vorgehen gegen Raubmordkopierer ist. Mit Three-Strikes hätte ihr Tod wahrscheinlich verhindert werden können.“ wäre ein zulässiger Schluss, wenn Logik so funktionieren würde, wie Hans-Peter Uhl sie versteht. Zwar ist die Steilvorlage für die Forderung nach einem Verbot von „Killerspielen“ so offensichtlich, dass sie Futter für alle Verschwörungstheoretiker dieser Welt liefert, aber zur Zeit steht halt „Vorratdatenspeicherung“ auf der Agenda, weshalb die schrecklichen Ereignisse und damit auch die Opfer von Norwegen für diese politische Forderung instrumentalisiert werden. Wenn sich nach der Uhlschen Logik durch Vorratsdatenspeicherung eine präventive Wirkung bei derartig unvorhersehbaren Katastrophen erzielen lässt, dann bleibt grundsätzlich die Frage, ob schlüssige und konsistente Argumentationen im bundespolitischen Umfeld überhaupt notwendig sind.

$Suchmaschine bestraft fehlende Verlinkung [Update]

21.06.2011 Netz und Web Kommentieren

…werden wir wohl leider nicht sobald als Schlagzeile auf einschlägigen Newsseiten finden. Auf die viel beschworene User Experience des Gesamtwebs würde sich das aber sehr positiv auswirken.

Der letzte Artikel über das seltsame Linkgebaren einiger Nachrichtenseiten ist jetzt schon über ein Jahr her und aufgrund meiner überbordenden Schreibfreude auf Seite Zwei dieses Blogs gerutscht. Da wird es doch mal wieder Zeit für einen kurzen Aufreger. Golem schafft es tatsächlich in einem Artikel über die neuste Version der Open-Source-Bankingsoftware Hibiscus die betreffende Produktseite nicht zu verlinken. Neben einem obligatorischen internen befinden sich noch zwei externe Links im Artikel, die aber allenfalls für geschätzte 0,2 Prozent der Leserschaft interessant sind.

Es wäre wirklich an der Zeit, dass $Suchmaschine den Algorithmus so anpasst, dass Nachrichten- oder Blogartikel zu Produkt X Abschläge beim Ranking erfahren, sofern sie nicht über einen einzigen ausgehenden Link zur entsprechenden Seite verfügen. Aber das dürfte einfach nicht im Interesse von $Suchmaschine sein, da der interessierte Leser bei fehlender Verlinkung auf $Suchmaschine angewiesen ist, sofern er die URL von Produkt X nicht zufällig im Kopf hat. Schade, eigentlich.

[Update]Nachdem jemand in den Kommentaren zum Golem-Artikel auf die fehlende Verlinkung hingewiesen hat, konnte man sich doch noch erbarmen zwei zusätzliche Links zu setzen.[/Update]

Willst Du mein Geld – will ich Dein Geld

13.04.2011 Netz und Web Kommentieren

Die neu gegründete „Deutsche Content Allianz will die Netzbetreiber in die Pflicht nehmen“, ist bei heise online in einem länglichen Artikel zu lesen. Da es um nicht weniger als die Existenz, der am Hungertuch nagenden, Content-Wirtschaft geht, darf natürlich nicht das übliche Gejammer über die Raubmordkopierer fehlen und die Formulierung „Rechtsfreier Raum“ ist selbstverständlich auch nicht weit. Man macht sich also in illustrer Runde (Vertreter von Rundfunk, Musikindustrie, Buchhandel, Filmwirtschaft und GEMA) fleißig Gedanken darüber, wie man die aufwändig und teuer produzierten, vielleicht sogar hochwertigen, Inhalte bloß nicht unter Preis an den Verbraucher bringen kann. Dazu will man den Kreis der Zahlungspflichtigen ein wenig ausdehnen und so äußert GEMA-Vorstandsvorsitzender Dr. Harald Heker die glorreiche Idee: „Auch Provider, die sehr viel Geld verdienen mit den Inhalten, die auf ihren Datenautobahnen kursieren, müssen herangezogen werden.“. Moment … der Mann will tatsächlich bei den Netzbetreibern kassieren, die ihrerseits gerade am Ast der Netzneutralität sägen, um zusätzliches Geld bei den Content-Anbietern kassieren zu können? Man darf gespannt sein, wer die größeren schwarzen Köfferchen bei den politischen Entscheidern in der Empfangshalle stehen lässt und damit am Ende den anderen zur Kasse beten darf. Aber davon abgesehen ist die von Heker geäußerte Sicht der Dinge schon sehr bemerkenswert. Wann werden sich die Versandhändler zu Wort melden und vorschlagen, dass Speditionen und Paketdienste dafür zahlen sollen, dass sie ihre kostbaren Waren transportieren dürfen? Schließlich verdient man in der Logistikbranche ja auch Geld.

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